that tells me all you need...








aimless

Ausgebrannt vom Alltag lasse ich sämtliche Sorgen hinter mir und ergreife in Gedanken die Flucht ins Nirgendwo. Mit offenem Cabrio bei zunächst blauem Himmel fahre ich voller Euphorie ziellos aber glücklich bis ans Meer. Dort angekommen schwenkt das Wetter um. Während mich meine Sorgen wieder einholen, starre ich sentimental über den Horizont und sehe, wie sich schwere, nasse Wolken in der Ferne abregnen. Ich weiß, ich muss zurück, denn es gibt kein Ziel. (B.B. 3/2004)





romantic time of a kiss

Egal ob im Supermarkt, am Fahrkartenautomat, an der Kinokasse oder im Fastfood-Restaurant: Immer wieder stellte ich mich genau an der falschen Warteschlange an. Minuten meines Lebens rieselten dahin während mir noch viele andere Situationen einfielen, an denen Menschen häufig zum Warten gezwungen werden. Schließlich baute ich die Lady, die auf ihren Lover wartet, den Sportler, der seinen Stammplatz auf der Ersatzbank einnehmen musste und den Autofahrer, dessen Karre mal wieder stehengeblieben ist, in je eine Strophe ein. (B.B. 9/2000)





inside of me

„Lasst uns den Punk-Song noch mal spielen!“, hieß es öfter in den Proben meiner ehemaligen Band „Dusk“. Mein langjähriger Bandkollege Mario Novak schrieb dieses Lied. Kurz vor den Aufnahmen unserer damaligen „demo“ lieferte er den Text und somit auch den Namen „inside of me“ nach. Der Song kam immer gut an und es machte jedes Mal Spaß ihn zu spielen. Weil ich nicht auf ihn verzichten wollte, arrangierten wir für LiamCurt eine akustische Version. (M.N. 3/1997)





sally on her way

Nein! Um es vorwegzunehmen, ich traf Sally nicht persönlich, obwohl ich es in der letzten Strophe behaupte. Ich hatte auch zu diesem Zeitpunkt kein ähnliches Erlebnis. Sally war einfach plötzlich da, spukte in meinem Kopf herum, wollte, dass ich dieses Lied schreibe und fuhr genauso unerwartet davon, wie sie gekommen war. Dieser Song hat mich selbst überrollt. (B.B. 6/2005)





stay forever

Der Film „Gottes Werk & Teufels Beitrag“ inspirierte mich zu diesen Song. Geschrieben aus der Sicht eines Waisenkindes, das schon zu oft potentielle Eltern kommen und mit einem seiner Freunde wieder gehen gesehen hat. Als ob das nicht schon genug wäre, baute ich damals noch eine Andeutung auf Kindesmissbrauch in die traurige Geschichte ein. (B.B. 2/2002)





am i unique

Es gibt Menschen, die permanent danach streben, ihr eigenes Ich ihrem Idol anzupassen. „Ich möchte so sein wie...“. Oft werden Prominente „geklont“, manchmal sind es auch Leute aus dem Bekannten- oder Verwandtenkreis. Dabei verlieren sie völlig aus den Augen, dass ihre eigene Identität wesentlich eindrucksvoller sein könnte. (B.B. 9/2004)





rain

Der Partner einer Klassenkameradin meiner früheren Freundin nahm sich aus Liebeskummer das Leben. Ich kannte ihn nicht, aber trotzdem zog dieses Ereignis damals endlose Kreise in meinem Kopf. Eine unreife Entscheidung führte zu einer Handlung, die nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Familie und seiner Freundin zerstörte. Ich empfand keine Trauer, es war eher Wut über einen egoistischen Feigling. Aus diesem Grund fiel der Song, der aus diesen Gedanken entstand, eher rhythmisch aus. (B.B. 5/1997)





rubbish game

Im Jahr 2004 startete in Deutschland die – aus meiner Sicht zurecht – umstrittene Fernseh-Show „The Swan – Endlich schön!“. Junge Frauen unterzogen sich Schönheitsoperationen, als wären es Friseur-Termine. Nase kürzen, Lippen aufspritzen, Brüste vergrößern und Fett absaugen schien absolut normal zu sein. Durch jeden Eingriff verloren sie immer mehr Identität und wurden Stück für Stück zu austauschbaren Püppchen geformt, die einer aktuellen Schönheitsnorm entsprachen. Ich habe nie verstanden, warum sich diese Mädels auf ein so niedriges Niveau herabsetzen lassen, bei dem individuelle Charaktere und Fähigkeiten außer Acht gelassen werden. (B.B. 10/2004)





first sight

Diese Geschichte gab es wirklich. Eine Band in einer Kirche, ein Trauzeuge verguckt sich in eine der Musikerinnen, traut seinen Augen nicht und glaubt, es sei Liebe auf dem ersten Blick. (B.B. 9/2005)





influence

Während es in unserem Song „Mr. President“ darum ging, dass die amerikanische Regierung unter Georg W. Bush fast im Alleingang Ziele in Afghanistan bombardierte, entstand „influence“ unmittelbar nach dem Angriff auf den Irak. Mit offensichtlich gefälschten Argumenten und der Drohung „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“ versuchten amerikanische Politiker weltweit verbündete für ihre sogenannte „Friedensmission“ zu gewinnen. Als dies scheiterte, beschimpften Georg W. Bush und sein damaliger Verteidigungsminister Donald Rumsfeld das „alte Europa“ und begannen trotz weltweiter Ablehnung die Entmachtung von Saddam Hussein. Die Arroganz schwappte unerträglich über den großen Teich, so dass ich mich in diesen Tagen am liebsten von allen amerikanischen Einflüssen distanziert hätte. (B.B. 4/2003)





asking eyes

Es muss kurz vor Millenium gewesen sein, als ich mich selbst dabei ertappte, wie ich über sinnlose Fragen und Gott und die Welt philosophiert hatte. „Warum bin ich?“ „Wie lange werde ich leben?“ „Gibt es für jeden die/den einzig Wahre(n)?“ „Wieso funktionieren physikalische Gesetze genau so, wie sie funktionieren?“ „Wie groß ist eigentlich das Universum?“ „Gibt es Planeten, die mit der Erde vergleichbar sind?“ „Gibt es einen Gott?“ „Was kommt eigentlich nach dem Tod?“ ... Einige Fragen später wurde mir klar, dass ich gerade sinnlos Zeit vergeudet hatte. Steckt man einmal im Strudel der unendlichen Fragezeichen, drängt sich eine Unklarheit nach der andern auf. Ich stellte mir vor, wie viele Fragen wohl Gott beantworten müsste, über die er eigentlich nur verzweifelt den Kopf schütteln könnte. „Bleibt mal ganz ruhig und genießt euer Leben!“ schien er mir in diesem Augenblick zu sagen. (B.B. 1/2000)





bear the blame

Im Jahre 1989 verursachte die Havarie der Exxon Valdez eine der bis dahin größten Umweltkatastrophen der Seefahrt. Während Aktivisten und Künstler auf das vermeidbare Unglück und den enormen ökologischen Schaden aufmerksam machten, gab es Funktionäre, die ausschließlich um den wirtschaftlichen Schaden besorgt waren und auf Umwelt-Fragen nur mit Schulterzucken reagierten. Durch die Nutzung von Material aus Rohöl, ist man selbst automatisch mitverantworlich. Dieser Gedanke stellte mir (knapp zehn Jahre nach dem Unglück) die Frage, wie wir es schaffen, diese Verantwortungslosigkeit gegenüber unseres eigenen Planetens so sorglos zu schultern. (B.B. 9/1998)





leaving like heroes

Auch wenn „leaving like heroes“ wie ein Liebesbrief beginnt, ist er alles andere als ein Lovesong. Genau genommen geht es darum, die Vergangenheit und das Geschehene hinter sich zu lassen. Ganz nach dem Motto „Wenn deine Welt zusammen bricht, bau dir eine neue auf!“ motivierte ich mich, mich selbst aus einem persönlichen Tief wieder heraus zu ziehen. (B.B. 8/2000)





tonight

Inspiriert von einer guten Freundschaft fiel mir die Geschichte ein, die zu dem Song „tonight“ führte. Ein Balanceakt zwischen bestehender Freundschaft und der Ungewissheit, ob vielleicht auch mehr daraus entstehen könnte. (B.B. 10/2000)